3 Rock-N-Roll-Licks

Lass es rollen!

Egal ob AC/DC, VanHalen, Eric Clapton oder Jimi Hendrix - selbst die größten Rock-Gitarristen schauten sich ihre ersten Schritte u.a. bei einem ab, der von vielen unterschätzt wird: Chuck Berry. Seine Art, den Rock'n'Roll zu spielen beeinflusste Generationen.

Er stand Modell für die charakteristischen Posen (Angus Young), den sägenden Sound (Clapton) und die hemmungslose Provokation (Hendrix/Van Halen) späterer Gitarrenhelden. Dabei folgte seine Spielkultur einfachen Rezepten: Ostinate Wiederholungen, grober Umgang mit der Pentatonic und eine ganz besondere rhythmische Phrase.


Rhythmus: Jede dritte Note zählt!

Diese Phrase kennen die meisten aus dem Intro von "Johnny B. Goode" oder auch aus den Gitarren-Solos der Status Quo-Version von "Rockin all over the world". Die rhythmische Basis sind simple Achtelnoten. Durch die besondere Betonung jeder dritten Note, entsteht der Rock-N-Roll-typische Verschiebungseffekt: eins-und-zwei-und-drei-und-vier-und. 
Diese Betonung kommt meistens allein aus der Stärke der Anschlagshand. Um das zu trainieren, kannst Du zunächst nur Abschläge spielen (so ist das auch gut im Video zu sehen). Tipp: Eigne Dir die Phrasierung auch im Wechselschlag an: ab-auf-ab-auf-ab-auf-ab-auf. Vor allem bei sehr schnellen Songs oder bei Funk-Stücken kannst Du das brauchen.   

 

Lick 1: Zwei auf einen Streich

Der eben beschriebene Rhythmus taucht hier sowohl im zweiten als auch im dritten Takt auf. Die Phrasierung erkennst Du an dem kleinen >-Zeichen, das auf den Noten sitzt. Die im Rock'n'Roll-Solo üblichen Double-Stops (zwei gleichzeitig gespielte Töne) kannst Du hier barrée mit dem Zeigefinger am 8. Bund bzw. Ringfinger am 10. Bund spielen.  

 

Lick 2: Nah am Jazz

3 typische Rock'n'Roll-Licks für Gitarre

3 typische Rock'n'Roll-Licks für Gitarre

Basis des zweiten Licks ist zunächst die C-Moll-Pentatonic; diesmal taucht unsere RnR-Phrase bei dem kleinen Bending-Lick im 3. Takt auf. Achte darauf, die Bendings wirklich einen Ganzton nach oben zu ziehen. Bei der chromatischen Stelle im 4. Takt (11., 10., 8. und 9. Bund auf der g-Saite) kommt jeder Finger der Greifhand einmal dran. Das ergibt - zusammen mit dem hammer-on am 8./9. Bund - nicht nur einen fast schon jazzigen Sound, sondern auch eine schöne Fingerübung, die auch auf anderen Saiten gut klingt: 4-3-1-2 (Fingerreihenfolge).

 

Lick 3: Bending, Bending, Bending

Wenn Du beim Bending noch unsicher bist, ist Lick 3 der richtige Trainingspartner: Die Bending-Passage in Takt 2+3 gibt die RnR-Phrasierung wider. Bei den Double-Stops kommt hier auch der kleine Finger (4. Takt, 11.Bund) zum Einsatz.

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