Gypsy-Blues in Em

Einfach?... verrückt!

Das Thema „Gypsy-Gitarre“ wird häufig unterschätzt. Bands, wie „Gypsy Kings“ kommen meist so harmlos daher; „nur“ drei oder vier Akkorde... und dennoch scheitern viele beim Versuch, die Stücke zu spielen.
 

Mit „The Gypsy Cat“ sage ich der Einfachheit einfach mal den Kampf an! Auch hier geht’s nur um eine Handvoll Akkorde – doch die Spielweise, vor allem die der Zupfhand, ist das Zünglein an der Waage.

  • Nur wenige Akkorde nötig

  • Der Wechselbass "treibt" voran

  • Auch mit Plectrum-Spiel grooven

     

Eins, zwei, drei Griffe... fertig?

Gypsy-Blues Begleit-Schema: Seite 1v2
Die Akkorde im A-Teil sind schnell erklärt: jeweils 2 Takte Em, Am und B7. Diese Griffe spielen auch in meiner kleinen Etüde „Der Herbsttag“ die Hauptrolle und gehören zu Standard-Griffen, die Gitarristen im Repertoire haben sollten. (Mehr dazu im Text zu „Der Herbsttag“)

Der wahre Clou liegt im Picking. Denn auch wenn die Tabs auf den ersten Blick kompliziert aussehen mögen: im Grunde bleibt für die Greiffhand immer ein Akkord liegen. Allein das Zupfschema sorgt für „Melodie“.

 

Mit Fingerpicking

Beim Fingerpicking zupfst Du dabei mit dem Daumen jeweils den Grundton (also z.B. bei Em die leere E-Saite) und die Quinte im Wechsel (bei Em also das H am 2. Bund der A-Saite). Den „Akkord“ spielst Du dagegen mit Zeigefinger („i“) und Mittelfinger („m“) der Zupfhand auf der D- und g-Saite gleichzeitig. Das Zupfschema lautet also: p – im – p – im – u.s.w.

 

Das Pektrum-Spiel

Gypsy-Blues Begleit-Schema: Seite 2v2
Kniffliger und dennoch geläufiger ist das Plektrum-Spiel. Dabei ersetzt das Pick (gehalten mit Daumen und Zeigefinger) den Daumen („p“). Als weitere Zupffinger müssen also der Mittelfinger („m“) und der Ringfinger („a“) einspringen. Das Schema lautet daher: p(lec) – ma – p – ma – u.s.w.

Spiele also zuerst jeden Akkord einzeln mit diesem Begleitschema. Der typische Wechselbass springt dabei je nach Griff von der E- zur A-Saite (z.B. Em) oder der A- zur E-Saite hin und her. Beachte: Beim B7 musst Du den 2. Finger der Greifhand mit dem Zupfmuster mitbewegen: 2. Bund A-Saite, 2. Bund E-Saite,  2. Bund A-Saite, u.s.w. …

 

Schwierig: die Übergänge

Wenn das klappt, kannst Du Dich den Übergängen laut Tabulatur widmen. Dabei laufen die Töne jeweils auf den nächsten Grundton zu. In Takt 2 und 4 ist dieser Lauf auf Zählzeit 4 jeweils chromatisch, d.h. Halbton für Halbton – also Bund für Bund. Im 6. Takt startet der Lauf jedoch auf Zählzeit 3 und geht diatonisch, also der E-Moll-Tonleiter folgend, vom „h“ am 2. Bund A-Saite runter zur leeren E-Saite. 

Der B-Teil funktioniert ähnlich. Schwierigkeiten macht hier meistens der B7 Akkord. Er wechselt mit dem fast genauso gegriffenen C7-Griff die Stellung. Mit etwas Logik kommst Du dem Trick jedoch schnell auf die Schliche, schließlich sind beide nur einen Bund entfernt. Der Griff bleibt dabei so gut wie gleich.

Weitere Links zum Thema:

Die Melodie-Gitarre zu "Gypsy Cat" - mit Hörbeispiel
Herbsttag - Klassische Etüde im Stil von "Nothing Else Matters" 
Erste Akkorde für Einsteiger

1 Kommentar:

  1. Erinnert mich ein bisschen an das Lied von Lenka,,All I Wanna Be''

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