Another Brick in the Wall – Schlagmuster Rhythmus-Gitarre

Groove ohne Haken

Rhythmus-Gitarre wird oft unterschätzt. Ein schönes Beispiel ist „Another Brick in the Wall“ von Pink Floyd. Meist steht das legendäre Solo von David Gilmour im Fokus; Über den Gitarrensound sind wohl ganze Bücher geschrieben.
Schlagmuster für die Gitarre bei
"Another brick in the Wall"

Doch für mich ist das Rhythmus-Pattern der E-Gitarre, gleich nach dem Einsetzen des chorischen „We don't need no education“, die interessantere Stelle. Denn das eintaktige Pattern vereint was gutes geiles Gitarrenspiel ausmacht: einfache Idee, vielfältige Variationsmöglichkeiten... und es klingt am besten, wenn es genau auf den Punkt gespielt wird.

 

Finde den Groove-Winkel

Dm7-Griff
für Gitarre
Das gelingt am besten, wenn die Schlaghand eine konstante Ab-/Auf-Bewegung macht. Also auf direktem Weg mit möglichst wenig Widerstand. Ein schräger Anschlagswinkel lässt den Groove schnell eiern und birgt die Gefahr des „Einhakens“.

Mit sicherem Griff aufs Plektrum (vielleicht sogar mit 3 Fingern: Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger) und ein Schlagwinkel „gefühlt“ 90 Grad zum Saitenverlauf entsteht ein knackig-perkussiver „Tschk“-Sound. Das ist auch der Grund, warum der Dm7-Akkord bei „Another brick in the wall“ so vollmundig herausklingt obwohl der Grundklang im Vergleich zum opulenten „Pink Floyd“-Sound eher dünn wirkt.

Schrittweise zum Rhytmus-Pattern

Schrittweise zum Groove:
Pattern 1-4 Stück für Stück üben

Um sich das Groove-Pattern zu erarbeiten, kannst Du schrittweise vorgehen. 

Schritt 1: Probiere den Ziel-Groove aus (siehe Schlagmuster und Rhythmus-Übungs-Sheet). Vielleicht klappt's auf Anhieb oder braucht nur Feinschliff. 

Schritt 2: Selbst wenn's nur um Feinschliff geht: Starte bei Pattern 1! Da werden fast nur Dead-Notes gespielt (Greifhand dämpft die Saiten ab) und die Zählzeit 1 pro Takt wird betont. Zum Dämpfen gibst Du mit den Fingern der Greifhand gerade soviel Kraft aufs Griffbrett, dass alle Töne klingen. Wenn der Akkord auf Zählzeit „1“ nicht schön klingt, bleib ein wenig an „Pattern 1“ dran, bis das Ergebnis passt. 

Schritt 3: Pattern 2 und 3 sind Erweiterungen von Pattern 1. Dabei werden erst einmal Zählzeit „3“ und „4“ jeweils mit betont (=Abschlag) bevor dann die Aufschläge auf Zählzeit „3e“ und „4e“ dazukommen. Mit „e“ sind die direkten 16-tel-Betonungen nach dem Beat (= 1,2,3 und 4) und dem Off-Beat (= und) gemeint.

Die Hürde ist der (gleichmäßige) Aufschlag

Schritt 4: Das Ziel-Pattern enthält in Zählzeit 1 eine trickreiche Ab-/Auf-Schlagvariante. Die größte Hürde vieler Gitarristen. Dabei ist der Downbeat „1“ betont und nach zwei stummen 16-tel-Noten die „1unde“, also die letzte 16tel-Note vor Zählzeit „2“.

Mir hat geholfen, dem Rhythmus mit „mündlichen Eselsbrücken“ auf die Schliche zu kommen. Schlagzeuger greifen dabei oft auf ein simples Silben-Spiel mit „Ta“ (=betont) und „ti“ (=unbetont) zurück. Das Groove-Pattern wäre also entsprechender Sprechrhythmus:

(1) Ta-ti-ti-Ta (2) ti-ti-ti-ti (3) Ta-Ta-ti-ti (4) Ta-Ta-ti-ti

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