Moll-Blues-Melodie in Gm

Jazziger Minimalismus

Viel Musik bei wenig Aufwand: Moll-Blues-Akkorde können selbst rustikale Pentatonic-Spieler schnell wie versierte Jazz-Gitarristen klingen lassen. Ein Beispiel für diese These ist der hier besprochene Song „I'm on my way“ - ein instrumentales Gitarrenstück angelehnt an die Spielweisen von Carlos Santana, Gary Moore oder auch Eric Clapton.



Das verwendete Tonmaterial entspringt hauptsächlich der G-Moll-Pentatonic. Im B-Teil kommen jedoch ein paar jazzigere Zwischentöne dazu. Ganz besonders wichtig sind bei diesem Song jedoch ausgerechnet die Töne, die Du nicht spielst.

Erstmal Pause machen!

Moll Blues Melodie in Gm:
"I'm on my way"
Da wäre zum Beispiel gleich einmal die erste Zählzeit 1 zu nennen. Da steht eine punktierte Viertelpause (also 1,5 Zählzeiten lang), sodass die eigentliche Hauptmelodie erst auf Zählzeit 2+ (Zähle: „Zwei Und“) beginnt.

Die Kombination aus 5. Bund D-Saite und 3. Bund g-/h-Saite kannst (ein glattes G-Moll-Arpeggio) kannst Du auch mit Sweep-Picking spielen – ist aber kein muss. Für die weitere Melodie ist ein konsequenter Wechselschlag sicher die bequemste Spielweise.

 

Pentatonik-Positionen 1 und 2 im Wechsel

Im 4. Takt wechselt die Pentatonik-Position. Statt der ersten Position Gm spiele ich die Melodie in Position zwei. Das hat zwei Vorteile:
  1. Es geht leichter von der Hand, wenn Du den 2. Finger (7. Bund g-Saite), 1. Finger (6. Bund h-Saite) und 3. Finger (8. Bund h-Saite) einsetzt, als in jeder anderen Position der Pentatonik, die dieselben Töne enthält.
  2. Der Lick in der 2. Position ist eine schöne Ergänzung für alle, die mit der 1. Position der Pentatonik vertraut sind und mit den anderen Positionen noch nicht viel anfangen können.

Im B-Teil geht’s sofort zur Sache

Mit dem Ton Eb (sprich "Es") am 4. Bund der h-Saite im 5. Takt beginnt schließlich die Jazz-Gitarren-Idee. Hier steuert die Melodie jeweils die Terzen der Grundakkorde Cm7 und Dm7 an: eben Eb (kleine Terz von Cm7) am 4. und F (kleine Terz von Dm7) am 6. Bund der H-Saite. 

Den Lick in Takt 5+6 spiele ich überwiegend mit 1. und 3. Finger der Greifhand.

 

Halbtonschrittweise ins (G-)Lick

In Takt 7 steht schließlich ein schöner chromatischer Moll-Blues-Lick: Bund für Bund wird auf dem Weg von Grundton Gm7 (=G am 8. Bund H-Saite) zum Grundton des nächsten Akkordes Em7b5 (=E am 5. Bund H-Saite) jeder Halbtonschritt ausgespielt. Konkreter kann man den Zuhörer kaum an die Hand durch eine Melodie führen.

Spieltechnisch löse ich das mit den Greif-Fingern 3,2 und 1 (am 8.,7. und 6. Bund) sowie einem sehr kurzen Slide mit dem Zeigefinger vom 6. auf den 5. Bund.

Jeder Blues-Gitarrist sollte diesen Weg bestens kennen – es ist eine Art musikalischer Trampelpfad auf dem Griffbrett und gehört in das Lick-Repertoire eines jeden Rock-, Blues- und natürlich auch Jazz-Gitarristen:

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